De Moritat von de zwoa Knedl

Zwoa Knedl san hart zammagstess’n
im Wirtshaus nach’m Mittagess’n.
De zwoa, guat obkocht, treffan sich
beim Warten in da Wirtshausküch‘,
bloß finden’s ananand koan Spaß,
se war’n net vo da selben Raß.
Da oa war braun da anda hella,
vom Kess’l kemmans auf an Tella,
na landn’s auf a’m hölzern Bredl,
da Semme- und da Leberknedl.

Und grad a so wia oft de Leit,
kriang a de Knedl eanan Streit.
Weil se a jeda eibuit, wichtig,
nur er waar schee, bloß er waar richtig.
Da Semmeknedl zreißt se glei
no volla Dampf sei freches Mai:

„Do brauchatst an Humor an guat’n,
was‘s unsaoam net oiß zuamuat’n,
do klatschn’s da, ganz ek’lhaft,
an Farbig’n in d’Nachbarschaft!“
Dann fegt er no so guat er ko,
den Leberknedl richtig o:
„Bist du a Neger, oda dreckig,
oda bloß schiach und leberfleckig?“

Natürle hod, so schwaar beleidigt,
da anda sich aa gschert vateidigt,
„Du host as nötig, dumma Hund,
bist net amoi anständig rund,
schaugst aus ois wia am Wirt sei Glatz’n
du selten bläda blassa Batz’n.“ –

„Jaa eam schaug o, nennt der mi blaß,
du pockennarbig’s Aushuifs-Gfraß,
du durchedraada Knorpelspeicher,
du Salmonellen-Suppen-Schleicher,
du majoran-verpatzter Gauner, -
afkochta Roßbolln du, du brauner!“

Des treibt an Leberknedl nauf,
drum schreit er zruck: "Gell du pass auf,
daß i dir dei frechs Maul net stopf,
du selbergstrickter Wassakopf.
Umsunst bist du net übablim,
du schaugst ja aus wia dreimoi gschbim
und wieda zammgscharrt zum Vagleich,
du ausranschierte Wassaleich‘,
wiasd ausschaugst, so pfui-deife schmeckst -
a Semmeknedl ja mi leckst!“

Do fahrt da Semmeknedl hoch
und plärrt: „Du Mißgeburt vom Koch
woaßt wo die braune Foab herkimmt?
Vom Balkan-Kuchlmensch, bestimmt,
der woscht se nämle nia de Pratzn
bevors an Leberknedltoag zammbatzn
so stehts um die echte schwarze Raß -
und iazt sog nommoi i waar blaß!“

„Des bist und bleibst, du blassa Schlampn,
mit deina faadn Semmewampn,
du wassapanschta Soßnbrocka,
du übabliema Bredlhocka.
Drum hams di doherin vagess’n,
di mecht da Hundadste net freß’n!“
„Und di frißt net ammoi de Katz,
hächst’ns im Tonnahaus a Ratz!“

So putzt da oa den andan owe –
do kimmt de Wirtin mit da Gowe. -
Zwoa letzte Gäst‘ san grod auftaucht,
für de wern de zwoa Knedl braucht.
Umsunst war Eifersucht und Zorn,
sie san no oizwoa gfreß’n worn.
De Gäst‘ ham se de Lipp’n gschleckt: „
Guat war’s, Frau Wirtin, guat hot’s gschmeckt.“