In jeder unserer Verbindung mit
einem bestimmten Partner werden wir auf unsere Beziehung
zum Ganzen hingewiesen.
Mit unserer Entscheidung,
auf dem Planeten Erde als Mensch inkarniert zu werden,
haben wir uns auf einen Lernprozeß eingelassen,
dessen grundsätzliche Spielregeln durch die Illusion
der Dualität geprägt sind.



Dualität äußert sich im Erleben des persönlichen
Getrenntseins von der universellen Einheit.

Das Hineinfallen in die Trennung von ICH und DU,
von Persona und Außenwelt hat uns viele
bewußtseinsbildende Erfahrungen ermöglicht,
die wir uns für die Zeit unseres Erdendaseins
vorgenommen haben.
Jedes Sich-Verlieben, jedes Suchen nach Nähe
zu einem Partner anderen Geschlecht
ist letztendlich ein Versuch,
die Dualität im dyadischen Erleben zu transzendieren.

Während der oberflächlichste Teil unseres Selbst,
unser Ego,
sich grundsätzlich als getrennt
von allen anderen Menschen erlebt,
bleibt doch tief in jedem Individuum die Gewißheit,
dass Getrenntheit nicht die Wahrheit ist.
(Tatsächlich bedeutet Individuum: das Unteilbare)



Wir sehnen uns nach der kosmischen Einheit,
aus der wir gekommen sind.
Diese Sehnsucht ist der Antrieb,
den anderen zu suchen.
Gleichzeitig ist sie Ursache für viele Mißverständnisse
in menschlichen Beziehungen.

Der Grund liegt darin,
dass die natürliche Sehnsucht nach Einheit
in der Beziehung zu einem anderen Menschen
niemals vollkommen und auf Dauer gestillt werden kann.
Die Vereinigung mit dem Geliebten verspricht stets das Ende
vom Getrenntsein.
Doch je intelligenter ein Mensch ist,
desto schneller spürt er,
dass er die Verbindung zum Ganzen,
die er sucht,
bei einem anderen Teil nicht finden kann.

Unreife Menschen machen an diesem Punkt ihren Partner
für die erlebte Enttäuschung verantwortlich.
Sie überhäufen ihn mit bitteren Vorwürfen
oder verlassen ihn,
um diesselbe Erfahrung beim nächsten Partner zu wiederholen.



Was wir suchen,
ist die Einheit mit unserem göttlichen Kern,
unserem "Wahren Selbst".
Daher können wir im Zusammensein mit einem anderen Menschen
nur vorübergehend das Ende unserer Getrenntheit erfahren.

Wir werden immer wieder auf uns zurückgeworfen,
bis wir erkennen,
dass nur in uns selbst die Quelle der Erfahrung
des Einsseins mit allem zu finden ist.

Häufig schließen sich Menschen in Paarbeziehungen zusammen
und erfahren dann umso deutlicher ihre Getrenntheit
von den anderen um sie herum.
Das Paar wird zu einer Einheit,
manchmal sogar zu einer Festung.
Dadurch entsteht eine Kluft zwischen der Intimität,
die sie in ihrer Zweisamkeit erleben
und der sogenannten Außenwelt,
die ihnen immer fremder und bedrohlicher erscheint.

Ein solches Beispiel zeigt,
wie die Illusion von Einheit,
die beide miteinander aufrecht erhalten wollen,
mit der Zeit ihre tatsächliche Getrenntheit vom Leben,
das sie umgibt,
umso deutlicher vor Augen geführt.

Es ist eine bittere Erfahrung,
die viele Menschen kennen,
daß das Streben nach Einheit mit einem geliebten Menschen
sehr bald zu einer neuen Isolation führen kann.
Ist dies der Fall,
so werden wir bewußt oder unbewußt danach streben,
die Beziehung aufzulösen und zu beenden,
weil sie nicht dem entspricht,
was wir in Wirklichkeit suchen:

DIE EINHEIT MIT UNSEREM SELBST



Unsere Liebe sollte zu einem Tor werden,
einem Eingang, einer Passage,
einer Initiation in die Erfahrung der kosmischen Einheit.
Wenn wir unsere Beziehungen aus dieser Perspektive betrachten lernen,
erhält die Nähe,
die wir miteinander erfahren können,
etwas Wirkliches und Tiefes.

Wir erleben eine neue Art von Freiheit im Erkennen,
dass die Verbundenheit mit dem Ganzen
nicht notwendigerweise Beziehungen voraussetzt.
Diese können ein Schlüssel sein.
eine Hilfe;
sie sind jedoch kein Ziel an sich.

Wenn wir das begreifen,
können alle unsere Beziehungen eine große Bereicherung darstellen,
denn sie sind im Einklang.
mit der universellen Wahrheit.