Die Möglichkeiten und Chancen,
durch zwischenmenschliche Beziehungen
zu lernen und zu wachsen,
sind unbegrenzt.
Wollen wir diese Gelegenheiten voll ausschöpfen,
müssen wir zunächst bereit sein,
uns von allen herkömmlichen Vorstellungen zu lösen,
wie Menschen -
insbesondere Mann und Frau miteinander umgehen und leben sollten.
Nur das, was aus unserem eigenen,
authentischen Erleben und Verstehen erwächst,
sollte als Grundlage für die Verwirklichung
unserer individuellen Beziehungen anerkannt werden.
Selbstverständlich entspringen auch die Stellungnahmen
aus dem Buch den ganz persönlichen Erfahrungen und Einsichten
des Autors Gert Ziegler.
Jeder, der sie liest und damit arbeiten möchte,
muß zunächst sehr genau prüfen,
inwieweit diese Ausführungen auf
sein eigenes Erleben zutreffen.
Es gibt tatsächlich kein "besser" oder "schlechter".
Wir schaffen uns natürlicherweise immer genau die Situationen,
in denen wir das lernen können,
was gerade für uns wichtig ist.
Jede der vielen unterschiedlichen Beziehungsformen
- auch Trennungen und Alleinsein -
sind dazu da,
uns zu heilen und zu transformieren.
Dabei ist der eine Weg nicht besser als der andere.
Wenn unsere Beziehungen Veränderungen unterworfen sind,
heißt dies nicht,
dass irgend etwas falsch läuft.
Im Gegenteil:
Kaum etwas anderes ist solchen sich ständig wandelnden Prozessen
unterworfen wie Beziehungen zwischen Menschen,
die ihrerseits in einem kontinuierlichen
Wachstums- und Entwicklungsprozeß begriffen sind.
Lebendige Beziehungen sind beweglich.
Sie pulsieren in einem dynamischen Miteinander.
Wird an Nähe oder Distanz in starrer Weise festgehalten,
so wird der natürliche Fluß der Liebe unterbrochen.
Wenn wir unser bisheriges Leben betrachten,
können wir leicht erkennen,
dass es mehrere Menschen gab,
die jedoch jetzt
- verglichen mit aktuellen Verbindungen -
ihre vordringliche Bedeutung verloren haben.
Vielleicht erinnern wir uns in einigen Fällen
noch an den Abschiedsschmerz und daran,
wie wir darum gerungen haben,
den betreffenden Menschen
in unserem Leben zu behalten.
Heute, aus einiger Distanz,
können wir dann erkennen,
wie wichtig die Trennung damals war,
um dem Größeren und Besseren
in unserem Leben Platz zu machen.
Keine Beziehung geht auseinander,
wenn nicht gleichzeitig etwas anderes,
Wichtigeres auf uns wartet.
Natürlich können wir aus unserer beschränkten Perspektive
dies nicht immer gleich erkennen.
Solche Situationen werden uns geschenkt,
damit wir eine größere Liebe erfahren können,
von der jede Liebesäußerung zwischen Menschen
lediglich ein Gleichnis darstellt.