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Do
11.06.2009
14:29 Uhr
DTM


Die "alte" DTM

Die ursprüngliche DTM hieß "Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft" und wurde von 1984 bis 1996 gefahren. Vorher war die wichtigste deutsche Serie die Deutsche Rennsport-Meisterschaft DRM. Als sie wegen Reglements-Änderungen der FIA Probleme bekam, reagierte die damalige Oberste Nationale Sportkommission und rief eine neue Serie ins Leben: die "Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft" DPM, die dann in DTM umbenannt wurde. Ende 1996 wurden die DTM und ihre internationale Version ITC eingestellt. Der Neuanfang kam im Jahr 2000 als "Deutsche Tourenwagen Masters".

In der Deutschen Produktionswagen-Meisterschaft gab es im Gegensatz zur Tourenwagen-Europameisterschaft keine getrennten Motorhubraumklassen. Stattdessen wurden Unterschiede in der Motorisierung durch unterschiedliche Reifenbreiten und Fahrzeuggewichte ausgeglichen. In ihre erste Saison 1984 ging die DPM auch schon mit einem vollen Starterfeld und zahlreichen unterschiedlichen Herstellern, von BMW über Rover, Ford, Chevrolet und Volvo bis hin zu Alfa Romeo. Das allererste Rennen fand allerdings nicht in Deutschland statt, sondern in Zolder in Belgien. Der erste Meister wurde Volker Strycek in einem BMW 635 CSi. Seine Erfahrung setzt Strycek inzwischen als Opel-Motorsportchef um.

Die Dachorganisation der Serie, die Internationale Tourenwagen-Rennen e.V. ITR zeigte sich auch einfallsreich, um das Publikum und damit Sponsoren anzulocken. So entstand zum Beispiel die Idee, zwei Läufe pro Rennen mit getrennter Punktezählung zu fahren. Das gibt es inzwischen bei vielen Rennserien. Dazu gab es Freikarten und auch die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender konnten ins Boot geholt werden. Außerdem wurde die Serie in "Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft" DTM umbenannt und der Aufstieg begann. Zu ihrer Blütezeit wurde die DTM von TV-Stationen in 52 Länder übertragen.

Was die Fans an der DTM seit jeher begeisterte, waren die engen Duelle. Lack-Kontakt gehörte dazu, Rad-an-Rad-Duelle und Funkenflug zwischen sich berührenden Seitenspiegeln. Piloten wie Klaus Ludwig, Hans-Joachim Stuck, Manuel Reuter und auch Bernd Schneider wurden zu Stars, die von ihren Fans frenetisch gefeiert wurden. Private Tuner, die anfangs noch in der DTM angetreten waren, wurden allerdings recht schnell von den großen Werksteams verdrängt. Die Hersteller Audi, Alfa Romeo, Mercedes-Benz, Ford und Opel dominierten die Serie.

Der rasante Aufstieg der DTM bedeutete auch irgendwann ihr Ende. Von der ursprünglichen Idee einer kostengünstigen Serie für Privatteams blieb nicht mehr viel übrig. Stattdessen begann ein Wettrüsten unter den großen Werkteams der Hersteller, bei dem die "Kleinen" nicht mehr mithalten konnten und ausstiegen. In der Folge schrumpfte das Starterfeld. Dazu gab es immer wieder umstrittene Reglements-Änderungen, um die Gleichheit bei den verschiedenen Autos irgendwie erhalten zu können.

Der Streit eskalierte 1992. Mitten in der Saison stieg Audi aus, BMW folgte. Die beiden Hersteller engagierten sich stattdessen im neuen "Super Tourenwagen Cup" STW. In der DTM wurde weiter am Reglement gebastelt, immer mehr Teams verließen die Serie. 1995 waren nur noch die drei Werksteams von Mercedes-Benz, Alfa Romeo und Opel übrig. Sie setzten auf immer mehr High Tech, die Kosten explodierten. Solche Unsummen für eine Serie auszugeben, die nur in Deutschland fährt, war nicht mehr vertretbar. Bei einer Weltmeisterschaft wären die Kosten aber vertretbar, und deshalb kam man auf die Idee, international zu werden.

1995 gründete man einen internationalen Ableger der DTM , die "International Touring Car Championship" ITC. Sie fuhr fünf Rennen im europäischen Ausland. Die Fahrer gingen in beiden Serien an den Start, die Punkte wurden aber getrennt für DTM und ITC gewertet. Das wurde aber nicht nur den Fans zu unübersichtlich, auch das Marketing für dieses Modell war zu schwierig. Deshalb wurden DTM und ITC 1996 zu einer Serie zusammengefasst, als ITC mit Rennen in Deutschland und dem Ausland.

Die ITC-Saison 1996 entwickelte sich zum Krimi, alle drei Hersteller fuhren auf demselben Niveau, in spannenden Rennen gab es viele Überholmanöver zu sehen. Dazu waren die Tourenwagen, die 1996 in der ITC an den Start gingen, die technisch höchstentwickelten und spektakulärsten, die es je gab. Per Laptop wurden die Renner abgestimmt. Die Techniker entwickelten elektronische Fahrhilfen wie die Traktionskontrolle und das Antiblockiersystem, die heute in fast jedem Straßen-PKW zu finden sind. Der "Opel Cliff Calibra" von Manuel Reuter ist heute noch ein legendäres Rennauto. Doch High Tech kostet viel Geld und das sollte durch steigende Eintrittsgelder wieder hereingeholt werden.

Die Fans blieben aus. Nicht nur wegen der hohen Ticketpreise. Konnten die Besucher in der DTM im Fahrerlager noch hautnah an die Stars herankommen, mussten sie in der ITC draußen bleiben. Dazu konnten sich die Hersteller ihr Wettrüsten nicht mehr leisten. Im September 1996 verkündeten Opel und Alfa Romeo ihren Ausstieg. Damit war auch das Ende der ITC besiegelt.

Der Neuanfang 2000 - die "Deutsche Tourenwagen Masters"

Die erste Idee zu einer Neubelebung der DTM hatte Opel und präsentierte 1998 bei der Essen Motor Show einen DTM-Wagen auf der Basis eines Opel Astra Coupé. Schnell zeigte auch Mercedes-Benz Interesse. Man entwickelte ein neues Reglement. Das Ziel der neuen DTM: nie wieder eine Kostenxplosion wie in der Vergangenheit.

So hat jeder Fahrer für eine Saison nur einen Motor zur Verfügung, der vor dem ersten Lauf verplombt wird und dann nicht mehr weiterentwickelt werden darf. Einheitsreifen, ein Einheitsgetriebe, eine limitierte Anzahl von Carbon-Bremsscheiben und eine einheitliche Aerodynamik sollen die Urform des Motorsports wieder in den Vordergrund rücken: Die Fahrer müssen nicht nur Gas geben und spät bremsen, sondern vor allem effizient mit ihrem Renningenieur zusammenarbeiten. In der neuen DTM gibt vor allem der mechanische Grip, also eine optimale Einstellung von Federn, Dämpfern und Stabilisatoren den Ausschlag über Meter und Sekundenbruchteile.

Gefahren werden die Rennen in der neuen DTM nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland wie Holland, Tschechien, Frankreich, England oder Spanien.

Im Frühjahr 2000 stellte sich die neue DTM mit einer spektakulären Präsentation auf dem Berliner Gendarmenmarkt der Öffentlichkeit vor. Mit dabei in der Debüt-Saison waren die Werksteams von Mercedes-Benz mit Motorsportchef Norbert Haug und von Opel mit Chef Volker Strycek. Und: das Privat-Team von Abt Sportsline im Audi TT-R, dem die Teilnahme durch mehrere Sondergenehmigungen ermöglicht wurde. BMW hatte zwar am Reglement mitgewirkt, konzentrierte sich aber dann auf die Formel 1 und verzichtete auf einen Start in der DTM. Das Fahrerfeld umfasste Namen wie Klaus Ludwig, Joachim Winkelhock, Uwe Alzen, Manuel Reuter und den des letzten DTM-Champions Bernd Schneider. Ihm gelang es, seinen Titel nach der Pause von fünf Jahren zu verteidigen.

Spannende Duelle auf der Rennstrecke sorgten dafür, dass sich die Tribünen auch bei der neuen DTM wieder füllten. Bernd Schneider holte nicht nur 2000 den Titel, sondern auch 2001. Im Jahr 2002 gelang es Abt Sportsline mit Laurent Aiello als erstem Privatteam, Meister zu werden. Im Folgejahr war es aber wieder "Mister DTM" Bernd Schneider, der sich die Krone aufsetzte. Im Jahr 2004 stieg Audi auch als Werksteam wieder ein, den Titel holte sich aber Abt-Audi-Pilot Mattias Ekström. Sein Nachfolger war 2005 der junge Mercedes-Benz-Pilot Gary Paffett, der mit dem Titel im Gepäck als Testfahrer in die Formel 1 wechselte. Am Ende der Saison 2005 verkündete Opel den Ausstieg aus der DTM, seitdem sind nur noch Mercedes-Benz und Audi am Start. Der Titel ging 2006 wieder an Mercedes-Benz: Bernd Schneider zeigte als Altmeister den jungen Wilden, was er drauf hat.

Seit ihrem Start im Jahr 2000 hat sich die neue DTM stetig weiterentwickelt, um für die Fans noch attraktiver zu werden. Statt der ursprünglichen zwei Sprintrennen über 100 Kilometer gibt es seit 2003 ein Rennen über 160 Kilometer. Dazu wurden auch zwei Pflicht-Boxenstopps eingeführt zum Reifenwechsel und Nachtanken. Auch an der Punktevergabe wurde ständig gebastelt. Jetzt ist sie wie die in der Formel 1: der Sieger bekommt zehn Punkte, der Zweitplazierte acht, der Dritte sechs und von da geht es in Einerschritten nach unten bis zum achten Platz, für den es noch einen Zähler gibt.

Beliebt wurde die neue DTM bei den Fans auch deshalb, weil viele ehemalige Formel-1-Stars hier ihre zweite Karriere starteten. Der Doppelweltmeister Mika Häkkinen, Jean Alesi und Heinz Harald Frentzen fuhren in der DTM, 2008 sorgte Ralf Schumacher mit seinem Einstieg für großes Medieninteresse. Der große Star ist aber Bernd Schneider, der allein in der neuen DTM viermal den Titel holen konnte.
DTM-Meister
Jahr Fahrer Marke
1984 Volker Strycek (BMW) BMW
1985 Per Stureson (S) Volvo
1986 Kurt Thiim (DK) Rover
1987 Erik van de Poele (B) BMW
1988 Klaus Ludwig (D) Ford
1989 Robert Ravaglia (I) BMW
1990 Hans-Joachim Stuck (D) Audi
1991 Frank Biela (D) Audi
1992 Klaus Ludwig (D) Mercedes
1993 Nicola Larini (I) Alfa Romeo
1994 Klaus Ludwig (D) Mercedes
1995 Bernd Schneider (D) Mercedes
1996 Manuel Reuter (D) Opel

2000 Bernd Schneider (D) Mercedes
2001 Bernd Schneider (D) Mercedes
2002 Laurent Aiello (F) Audi
2003 Bernd Schneider (D) Mercedes
2004 Mathias Ekström (S) Audi
2005 Gary Paffett (GB) Mercedes
2006 Bernd Schneider (D) Mercedes
2007 Mathias Ekström (S) Audi

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