Wake up and your dreams are live.
[Ella; 17.o4.2oo9]
Und dann kommst du nach Hause, an einem späten Abend, an dem vieles möglich gewesen wäre. Ziehst deinen Schlafanzug an und gehst barfuß leise ins Schlafzimmer.
Kriechst unter seine Bettdecke. Er hat sie für dich aufgeschüttelt. Und dann hälst du deinen Atem an, um seinen zu hören. Seinen Schlaf-Atem. Regelmäßig und tief.
Hin und wieder mit einer sanften Schnarchbeimischung, die um diese Zeit dein Herz so rührt, dass dir Tränen in die Augen steigen im dunklen Zimmer.
Und dann raschelst du laut mit der Bettdecke, hustest ein bisschen und schiebst deinen Fuß rüber auf seine Seite, um ihn heftig, aber gerade noch sanft genug gegen die Wade zu treten, um nachher behaupten zu können, du hättest dich lediglich im Schlaf bewegt.
Weil, wenn er dann halbwegs aufwacht, geschieht das Wunderbare:
Dann tastet er nach dir, zieht dich an sich, auf seine Seite, in seine Arme, an seine spärlich behaarte Brust, die der schönste Ort der Welt ist, grunzt irgendetwas Unverständliches, was nichts zur Sache tut, aber sehr, sehr freundlich klingt, und legt seine Wange in die kleine, stets warme, stets duftende Vertiefung zwischen Hals und Schulter und schläft wieder ein. Und schnarcht ein wenig.
Und du fühlst dich zu Hause und geborgen vor allem Übel, getröstet von allem Kummer, befreit von allen Sorgen - wie an den Abenden, als du noch ein Kind warst, deine Mutter an deinem Bett saß und dir "Schneeweißchen und Rosenrot" vorlas, und immer ein kleines Licht anließ, bevor sie dich dem Schlaf überließ und hinunter in die Küche ging.
Es gibt nichts Schöneres als die Liebe. Das ist so. [...]